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Digitale Hausverwaltung verständlich erklärt
Grundlagen, Vorteile, Einstieg
Die Verwaltung von Immobilien stellt Hausverwaltungen zunehmend vor komplexe Herausforderungen. Gesetzliche Vorgaben nehmen zu, die Erwartungen von Eigentümern, Mietern und Dienstleistern steigen, und gleichzeitig fehlt es in vielen Unternehmen an Personal. Wer diesen Anforderungen gerecht werden will, braucht klare Prozesse – und eine moderne, digitale Infrastruktur. Genau hier setzt die digitale Hausverwaltung an. Doch was bedeutet digitale Hausverwaltung in der Praxis? Welche Vorteile bringt sie konkret? Und wie gelingt der Einstieg ohne großen Aufwand?

Was versteht man unter digitaler Hausverwaltung?
Digitale Hausverwaltung bedeutet nicht einfach, dass Papierdokumente durch PDFs ersetzt werden. Es geht um deutlich mehr: nämlich um die durchgängige Digitalisierung aller Verwaltungsprozesse – strukturiert, automatisiert und zentral gesteuert. Ziel ist es, die tägliche Arbeit effizienter zu gestalten und die Qualität der Dienstleistung dauerhaft zu verbessern. Im Mittelpunkt steht eine Plattform, über die sämtliche Aufgaben, Dokumente, Fristen, Vorgänge und Kommunikationswege abgebildet werden. Der Zugriff erfolgt unabhängig vom Ort – ob im Büro, im Homeoffice oder mobil beim Vor-Ort-Termin.

Zu den typischen Funktionen einer Hausverwaltung gehören:
Kommunikation
digitale Kommunikation mit Eigentümern, Mietern und Dienstleistern
Vorgangsmanagement
zentrale Aufgaben- und Vorgangsverwaltung
Fristen und Erinnerungen
automatisierte Fristenüberwachung
Kommunikation und Transparenz
digitale Dokumentenablage mit Volltextsuche
Eigentümerversammlung
digitale Vorbereitung und Durchführung
von Eigentümerversammlungen
Schadensmanagement
Schadensmanagement inklusive Handwerkeranbindung
Wartung
Verwaltung von Zählerständen,
Wartungsprotokollen und Belegen
Warum die papierlose Hausverwaltung heute unverzichtbar ist
Papier war lange Zeit das Rückgrat der Verwaltung – mit physischen Aktenordnern, Formularen und Ausdruck-Protokollen. Doch diese Arbeitsweise ist nicht mehr zeitgemäß. Sie kostet Zeit, verursacht unnötige Aufwände und ist fehleranfällig. Dokumente müssen gesucht, archiviert, kopiert und weitergeleitet werden – oft mehrfach. Ein digitales System ersetzt diese Prozesse durch eine zentrale, strukturierte Plattform. Dadurch ergeben sich gleich mehrere Vorteile:
Digitale Hausverwaltung im Alltag
Wie sieht das konkret aus?
facilioo bündelt alle wichtigen Verwaltungsvorgänge in einer zentralen Plattform – von der Schadenserfassung über die Aufgabensteuerung bis hin zur Planung und Durchführung von Eigentümerversammlungen. Durch die nahtlose Anbindung an das ERP-System des Verwalters sind alle relevanten Stammdaten immer aktuell verfügbar, ohne dass doppelte Pflege nötig ist.
Beispiel: Meldet ein Mieter einen Schaden, wird automatisch ein Vorgang angelegt. Der zuständige Verwalter hat alle Informationen auf einen Blick, kann die Zuständigkeit zuordnen, direkt aus dem System den passenden Handwerker beauftragen und den Eigentümer informieren. Der gesamte Verlauf – inklusive Fotos, Nachrichten und Statusupdates – wird dokumentiert und ist für alle Beteiligten jederzeit einsehbar.
Auch komplexere Prozesse wie Eigentümerversammlungen werden vollständig digital abgebildet. Einladungen, Tagesordnungen, Beschlüsse, Abstimmungen und Protokolle lassen sich automatisiert vorbereiten, umsetzen und archivieren. So sinkt der Organisationsaufwand erheblich, während Abstimmungen transparenter und schneller durchgeführt werden können – vor Ort, hybrid oder vollständig online.
Neben diesen Kernprozessen unterstützt facilioo auch in vielen weiteren Bereichen: Handwerker- und Versicherungsschadenmanagement, Zeiterfassung, Wartungs- und Aufzugsmanagement sowie integrierte Energieberatung. Das Ergebnis sind klar strukturierte Abläufe, weniger Rückfragen und messbare Zeitersparnis im Verwaltungsalltag.

Digitale Prozesse in der Praxis
messbare Vorteile
Die Umstellung auf eine digitale Hausverwaltung führt nachweislich zu deutlichen Effizienzgewinnen. Automatisierte Abläufe verkürzen Bearbeitungszeiten, senken Kosten und verbessern die Servicequalität. Wiederkehrende Aufgaben wie das Versenden von Einladungen zu Eigentümerversammlungen oder die Abwicklung von Versicherungsschäden lassen sich in einem Bruchteil der bisher benötigten Zeit erledigen.
Ein Praxisbeispiel verdeutlicht das Potenzial: Für ein Objekt mit 50 Wohneinheiten benötigt die klassische Erstellung einer Betriebskostenabrechnung häufig ein bis zwei Arbeitstage. Mit einem durchgängig digitalisierten Ablauf – inklusive automatischer Datenübernahme aus dem ERP-System, integrierter Plausibilitätsprüfung und digitaler Bereitstellung – reduziert sich der Aufwand auf ein bis zwei Stunden. Das entspricht einer Zeitersparnis von bis zu 80 % (vgl. VDIV-Branchenbarometer 2024).
Auch die Kostenstruktur verändert sich signifikant. Der digitale Versand von Abrechnungen, Protokollen und Informationsschreiben eliminiert Porto-, Druck- und Materialkosten nahezu vollständig. Bei 50 Einheiten und zehn Sendungen pro Jahr summiert sich das Einsparpotenzial auf rund 750 Euro. Bei 100 Einheiten verdoppelt sich dieser Betrag – ohne Mehraufwand in der Bearbeitung. Studien wie der Servicemonitor Wohnen 2023 bestätigen, dass digital arbeitende Verwaltungen langfristig eine höhere Kosteneffizienz erzielen.
Neben Zeit- und Kostenvorteilen sinkt die Fehlerquote spürbar. Automatische Workflows stellen sicher, dass Fristen eingehalten, Vorgänge vollständig dokumentiert und alle Beteiligten zeitgleich informiert werden. Die konsequente Vermeidung von Medienbrüchen – etwa zwischen ERP, externen Dienstleisterportalen und internen Prozessen – reduziert Korrekturschleifen und Rückfragen erheblich.
Die Ergebnisse verschiedener Erhebungen (u. a. VDIV, Servicemonitor Wohnen, ZIA/EY Digitalisierungsstudie) zeigen: Digital fortgeschrittene Verwaltungen können mehr Einheiten mit demselben Personalbestand betreuen, steigern ihre Servicequalität und erzielen eine höhere Kundenzufriedenheit. Die digitale Hausverwaltung ist damit nicht nur eine Modernisierungsmaßnahme, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor.
Wie gelingt der Einstieg in die digitale Hausverwaltung?
Viele Hausverwaltungen zögern noch. Die Sorge vor technischem Aufwand, komplizierten Schulungen oder fehlender Akzeptanz ist weit verbreitet. Doch der Einstieg ist deutlich einfacher als oft angenommen – wenn er strukturiert und praxisnah erfolgt.
Ein bewährter Weg besteht aus fünf Schritten:
1. Ist-Zustand analysieren:
Welche Prozesse laufen noch analog? Wo entstehen Engpässe?
2. Ziele formulieren:
Welche Bereiche sollen digitalisiert werden? Was soll verbessert werden?
3. Software auswählen:
Wichtig sind eine intuitive Benutzeroberfläche, ein guter Support und Anbindungsmöglichkeiten an bestehende Systeme.
4. Mit einem klaren Fokus starten:
Beginne mit einem klar umrissenen Bereich – etwa der Schadensmeldung oder dem Dokumentenmanagement.
5. Mitarbeitende aktiv einbinden:
Gute Software allein reicht nicht. Es braucht Schulung, Beteiligung und Akzeptanz im Team.
Ein Anbieter wie facilioo unterstützt dabei aktiv – mit persönlicher Beratung, Webinaren, Hilfe bei der Datenmigration und einem modularen Systemaufbau. So lassen sich einzelne Funktionen gezielt aktivieren – angepasst an die Größe und Geschwindigkeit des Unternehmens.
Digitale Hausverwaltung ist mehr als nur ein Trend
Die Frage ist längst nicht mehr, ob eine Hausverwaltung digital arbeitet – sondern wie professionell sie das tut. Wer heute noch mit Papier, Excel-Listen und E-Mail-Verteilern arbeitet, verliert Zeit, produziert Fehler und bleibt hinter den Erwartungen der Kunden zurück. Digitale Hausverwaltung ist deshalb kein kurzfristiger Hype, sondern eine notwendige Entwicklung – vergleichbar mit der Einführung von Onlinebanking oder digitalem Rechnungswesen. Sie schafft die Grundlage für nachhaltige, effiziente und zukunftsfähige Arbeitsprozesse.
